veröffentlicht in der Kick’n’Roll Nr. 13, August 96
Nach Traumzeit legt FRANK KÖSTLER nun seine zweite CD Frames vor (die dritte ist gerade in Arbeit), auf deren knapp 70 Minuten zehn Stücke versammelt sind. Die meisten Songs sind stark percussionorientiert, wobei Frank hier vor allem von Dalmar Lima unterstützt wird.
Beim ersten Anhören erschien mir die Scheibe etwas zu kalt, was sich mit der Zeit allerdings relativierte. Es drängte sich der Eindruck auf, daß hier zu viel über den Kopf passierte. Die aus verschiedenen Kulturkreisen, meist afrikanisch oder latein-amerikanisch, inspirierten Rhythmen wirken manchmal etwas einfach oder holprig, dies vor allem bei „Frame“, „Encanto“ und „Yorubahia para Frank“.
Was ich besonders vermisst habe, ist der Klang der menschlichen Stimme. Ihr (fast) einziger Einsatz – beim Intro von „Blow into a Didgeridoo“ – ist gesanglich leider auch noch schlecht umgesetzt. Dafür ist der Anfang von „Dance and Vision“ gerade durch die Schreie das Interessanteste an diesem Stück. Hier fehlen einfach Gesang oder Klanginstrumente.
Insgesamt recht gut gefielen mir „Spacewalk“ und „Blow into a Didgeridoo“. Meine Favoriten sind die „Gong Meditation“, die phantastisch klingt, und „Kanjira“, das toll abgroovt und obendrein witzig ist. In dieser Kritik mag die CD schlechter wegkommen, als sie eigentlich ist. Vielleicht deshalb, weil ich Frank Köstler für einen versierteren Musiker halte, als bei dieser Produktion rüberkommt.
Kontakt: Frank Köstler, fon&fax: 06039/2908