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A Tribute to Johnny Cash – Brunnenfest 2008

A Tribute to Johnny CashA Tribute To Johnny Cash haben bereits mehrfach das Brunnenfest bespielt. Und dann noch in Arnds Hof – eine passende Gelegenheit, das Fest in 2008 ausklingen zulassen. Zumal ich dieses Jahr von den Bands davor leider nichts mitbekommen habe.

Das hat man davon, wenn man Termine aufs Brunnenfest legt und sonstwo in deutschen Landen unterwegs ist: Man kommt nach Hause und muss sich Geschichten anhören. Über eine grandiose Psychedelic-Night am Samstag Abend mit Immergrün, B.E.E.S., Kong, Dead City Dolls und Low500. Arnd schwärmte mir letzte Nacht noch so von Bandows Gitarrenexzessen vor, dass ich fast ins Glas gebissen hätte.

Auch "Arun Kumar et les chats noir" am Sonntag waren Pflichtprogramm, schließlich schien Arun hier ein interessantes Projekt auf die Beine gestellt zu haben, wo auch Joe Fähigkeiten als Bläser gezeigt hatte, die mir bislang völlig unbekannt gewesen sind. Aber nein, die Autobahn war zu voll, bis ich kam, war alles vorbei. Also war der Sonntag die letzte Rettung, die einzige Chance auf ein wenig Brunnenfestfeeling.

Und dann kam der Moment, als ich pfeifend und klatschend in Nähe der Bühne hing, als Horst ausgehend von der Band-Geschichte unvermittelt fragte, ob ein gewisser Tor Löwenherz da sei. Ich verschluckte mich fast an meinem Tiefgespritzten. Hatte er da wirklich aus dem Nichts heraus meinen Namen gesagt? Ich meldete mich von hinten. "Komm hoch und erzähl, was du im Internet über uns geschrieben hast". Ohoh, was hatte ich geschrieben? Hatte ich überhaupt? Keine Erinnerung mehr. Brunnenfest-Syndrom.

Da war auf jeden Fall die grandiose Psychedelic-Nacht 2006 mit Low500. Und dort fand ich dann heute morgen diesen Satz: "Die mit Vorschusslorbeeren bedachte "Johnny Cash Coverband" aus
bekannten regionalen Größen animierte mich – teils auch aufgrund der
schwachen Bühnenpräsenz – dann eher zum Gehen." Zugegeben, 2006 sprang der Funke bei mir nicht über. Lag es an dem absoluten High vom Abend zuvor, wo am Tag danach niemand mehr eine Chance hatte? An den möglicherweise überzogenen Erwartungen aufgrund der Schwärmereien von Kumpels im Vorfeld? An der erst kurz zuvor erfolgten Gründung, die vielleicht noch einige Anfangsprobleme mit sich brachte? Egal.

Denn seitdem habe ich nicht nur "American Recordings IV: The Man Comes Around" immer wieder im Ohr und einige Lieblingssongs auf dieser Scheibe, sondern mich auch mit den EMI-Jahren näher befasst und vor wenigen Monaten endlich "Walk the line" gesehen. Ja, Johnny Cash begeistert mich mittlerweile und damit war auch der Weg für  "A Tribute to Johnny Cash" frei. Ich könnte jetzt schreiben, dass "A Tribute to Johnny Cash" für mich die weltbeste Johnny Cash Coverband sind, aber dummerweise habe ich noch nie eine andere gehört 😉

Jedenfalls liefern die sechs ein richtig gutes Set ab: Marie Schneider (Gesang), Roman Nawrowski (Drums, mit dem ich richtig gern bei "The electric Gumblekwon" zusammen mit Bandow gespielt habe), Sascha Beck (Akustik Gitarre), Ronny Bouras (E – Gitarre), Wolfgang Marx (Kontrabass) und Horst Franke (Gesang) halten genau das ein, was sie auf Ihrer MySpace-Seite versprechen: das Andenken an Johnny Cash im deutschsprachigen Raum würdig zu vertreten. Und wenn Horst & Marie im Duett abgehen wie weiland Johnny & June, wenn dann noch zwei Trompeter auf die Bühne kommen, dann rollt der Zug mit Volldampf. Vor allem ist zu spüren, dass hier keine x-beliebige Coverband am Werk ist, sondern Musiker, die genau die Mukke spielen, von der sie überzeugt sind. Und das ist wirklich ein Tribut an die Legende Johnny Cash. Keep on rollin‘ Horst!

 

Hörproben, Termine und weitere Infos auf der Myspace-Seite: A Tribute To Johnny Cash – Country / Rockabilly / Folk  

Loewenherz / Frisbee

Autor: Loewenherz / Frisbee

Mit acht Jahren Klavierunterricht, ab 18 E-Gitarre und Bassgitarre. 1983 erste Band. Erster Tonträger 1989 (MC VenDease live). Lehrer für Bassgitarre. Musik-Journalist beim Fachmagazin "the Bass" (vorher: "Der rasende Bass-Bote") & dem hessischen Musikermagazin Kick'n'Roll. Musik-Projekte in Offenbach und Frankfurt mit Jugendlichen aus sozialen Brennpunkten. Gesangsunterricht im Bereich funktionaler Stimmbildung nach Lichtenberg und Reid mit Studium klassischer Literatur. Diplomarbeit zum Thema "Musikimprovisation in der Sozialpädagogik". Seit 1996 sporadische Auftritte mit meist improvisiertem Charakter. Bands: Bernstyn, Procyon, Uwe Peter Bande, Ven Dease (Saarland) sowie Reality Liberation Front, PLK, Valis (Frankfurt). Live-Mixer bei Lay de Fear.

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