Die musik- und persönlichkeitsbezogenen Lernziele
der GI stehen außer Frage, ob bei Ernst FERAND (1938), Lilli FRIEDEMANN (1973) oder Gertrud MEYER-DENKMANN (1972).
„Das musikalische Lernen geschieht im praktischen Vollzug,
in der Einheit von innerer Vorstellung, Auseinandersetzung mit dem Instrument, seinen Möglichkeiten und Grenzen, in der körperlichen Aktion des Spielens, im Hören und im darüber Reflektieren. In diesem komplexen Erfahrungszusammenhang entsteht das Bedürfnis, genauer zu verstehen, was geschieht, und das Geschehene zu benennen.“ (KAPTEINA, 1988, 79)
KAPTEINA konnte 1976 in einer Untersuchung mit 70 Improvisatoren nachweisen, daß die Teilnahme an einem GI-Kurs zur Weiterentwicklung auf musikalischem wie auf persönlichem Gebiet führte, nämlich zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit Musik, zu größerer Empfindlichkeit gegen Manipulation in den Medien, zu hoher Genußfähigkeit und Sensibilität und zur bewußteren Gestaltung des Alltagslebens.
Letztlich kann gesagt werden:
„Sie (die GI) erfüllt die Sehnsucht nach rauschhaften, ekstatischen Erlebnissen, nach exzessivem Ausagieren von Lebensfreude und Lebensenergie wie die nach zarter und inniger Begegnung mit sich selbst und anderen. Sie ermöglicht das Erlebnis von Ausnahme- und Höhepunkterfahrungen, die Genugtuung darüber, einmal ‚total anders sein zu können als sonst‘, Neues bei sich selbst und bei anderen entdecken zu können, wie es im normierten Geschehen in Diskotheken und Konzerten oder an der heimischen HiFi-Anlage kaum möglich ist.“ (KAPTEINA, 1988, 81)